Selbständigkeit in der Corona Krise
Um die Verbreitung des Corona Virus einzudämmen gelten in Deutschland seit Mitte März neue vorübergehende Kontaktbeschränkungen.
Wir befinden uns in der grössten Krise seit dem 2. Weltkrieg – Zitat Angela Merkel – Das öffentliche Leben ist lahmgelegt, Geschäfte und Restaurants geschlossen. Inzwischen wurden die Massnahmen etwas gelockert. Trotzdem: Freelancer, Soloselbständige und Kleinunternehmer treffen diese neuen Regelungen immer noch am härtesten. Die Regierung in Deutschland hat schnelle Hilfe versprochen.
Durch Jobverlust und Auftragsstornierung geraten einige in Panik, andere wiederum sehen es eher gelassen und vielleicht auch eine Chance etwas zu ändern oder neu zu machen.
Wir haben Selbständige im Interview gefragt wie sie mit dieser sehr ungewöhnlichen Zeit umgehen. Was sie machen und wie sehr es ihr gewohntes Leben auf den Kopf stellt.
Heute vor dem langen Wochenende stellt sich Claudia von Allwörden vor. Sie ist freiberufliche Gestalterin, genauer gesagt Digital Product Desinger (UI und UX).
Vorstellung: Bitte stell dich kurz vor. Wer bist du?
Ich bin Claudia, Wahlhamburgerin, die ursprünglich in den Bergen zur Schule gegangen und dadurch absolut schwindelfrei ist. Ich liebe das Wasser, deshalb fühle ich mich hier „oben“ sehr wohl. Das Meer ist sehr dicht dran und in Altona ist ja auch der beach “light“ schnell erreichbar.
Für die Fortbewegung reicht mir meist mein Fahrrad oder der HVV. Meine Familie sieht das zum Glück ganz genauso.
Berufsbezeichnung: Was machst du? Beschreibe deine Tätigkeit.
Mein Beruf nennt sich User Experience und User Interface Design. Manchmal wird das auch Digital Product Design genannt. Daran reizt mich die ständige Bewegung der digitalen Welt. Das Internet ist natürlich nie „fertig“. Ich finde es spannend, mich immer mal wieder mit neuen Anwendungen und Tools auseinanderzusetzen. Das wird nicht langweilig. Ausserdem geht es um die Interaktion mit dem Nutzer. Es ist also stets ein Dialog. Kein Monolog, wo man „kauf das!“ diktiert und gut. Zusätzlich zu den Designjobs, die ich mache, zeichne ich auch sehr gerne. Das kommt leider oft zu kurz. Ich würde mich nicht gut als Illustratorin verdingen können, da ich sehr unterschiedliche Zeichnungen erstelle. Das hat dann nicht so einen Wiedererkennung-Faktor, wie es bei den meisten Illustratoren der Fall ist.
Wie bist du zu diesem Beruf gekommen? Warum hast du diesen Weg gewählt? Oder anders gesagt, was hat dich Inspiriert, gab es eventuell ein Vorbild, dass in diesem Bereich gearbeitet hat?
Ich bin über einen Umweg zum Design gekommen: dem Jura-Studium. Da hab ich mich so fremd drin gefühlt und dann darüber nachgedacht, was ich eigentlich will und bin. Daraus ergab sich: Ich möchte gestalten! Also habe ich eine Mappe für die HAW Hamburg erstellt und: Es hat sofort geklappt! Bestanden. Danach hab ich tatsächlich keine Sekunde gezögert, mich für den neuen Studiengang einzuschreiben. Und bis heute fühle ich mich in der Kreation sehr zu Hause. Ich liebe das Gefühl des „Flow“ – wenn man ins selbstvergessene Machen gerät. Das ist ganz einmalig.
Wie gehst du mit dieser Krisensituation um? Wurden deine Aufträge storniert oder verschoben? Kannst du die Corona Hilfe beantragen? Und wenn ja tust du das?
Ja, leider habe ich diesbezügliche Absagen bekommen. Projekte sind derzeit schwer zu bekommen und wenn es welche gibt, ist die Konkurrenz natürlich auch gerade sehr groß. Mir wurde schon von einem Vermittler gesagt: Du kannst nicht mehr den Stundensatz nehmen wie vor 2 Wochen, das zahlt gerade niemand. OK…Dann habe ich den Job auch nicht bekommen, obwohl ich mit dem Preis runtergegangen bin.
Unter diesem Aspekt würde ich schon sagen, es trifft auch uns Designer momentan.
Da ich nicht wirklich zu den Förderungen beraten kann, würde ich die Hotline der Kreativgesellschaft empfehlen,
sie bieten eine Beratung für Designer und Kreative in der momentanen Situation an. Findet man auf der Homepage!
Hat sich deine Arbeitsweise verändert? Glaubst du dass sich die Arbeitswelt und Einstellungen zu Freizeit verändern wird?
Ich hoffe, daß diese schwierige Zeit die Wertschätzung der „Care“-Arbeit verbessert. Leider meistens schlecht bezahlte Frauenberufe. Und im häuslichen Bereich oft gar nicht entlohnt oder anerkannt. Nun bekommen viele Menschen mit, wie anstrengend auch Erziehungsarbeit und tägliches Kümmern ist. Das wird sicherlich nicht so rasch vergessen. Und wir sollten unser medizinisches Personal wertschätzen.
Meine eigene Arbeitsweise hat sich kaum verändert, ich gehe morgens an den Platz (zu Hause statt im Coworking Space allerdings) und bereite eigene Projekte vor oder kümmere mich um mein Portfolio und die Eigendarstellung. Bis dann wieder Freelancer gebucht werden hoffentlich.
Hast du hilfreiche Tipps für uns und unsere Leser?
Sport ist nicht nur gut für die Gesundheit – er hebt die Stimmung! Ob das jetzt ein Online-Yogakurs ist oder man geht eine Runde Joggen.
Hinterher sieht alles nicht mehr so trübe aus. Das kann ich wirklich jedem empfehlen, der es irgendwie in den Tag einbauen kann und gesundheitlich schafft.
Zu guter Letzt was wünschst du dir wenn die Krise vorbei ist? Was wirst du als erstes tun?
Als erstes möchte ich dann mal wieder ans Meer.
Und Treffen mit Freunden vermisse ich schon auch sehr. Gutes Essen, das man nicht selbst gekocht hat.
Sowas eben.
Vielen Dank für das Gespräch und deine Zeit!
Kontakt:
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