on Dezember 9 | in 3 tagwerktipps, 4 tagwerkteam, 9 Beiträge, Ideen, Träumereien, belegjunkie | by Petra Schuster | with No Comments

Selbständigkeit in der Corona Krise

Wir möchten gar nicht so tragisch beginnen, doch leider befinden wir uns immer noch in der Corona Krise. Bis Weihnachten sollen wir wieder unsere Kontakte einschränken und so viel wie möglich zu Hause bleiben. Eine Situation die für viele Menschen sehr schwer ist und man dabei gerne mal die Hoffnung verliert.

Aus diesem Grund haben wir uns weiter bei Selbständigen und Kleinunternehmer umgehört. Sie haben uns von ihren sehr positivern Erlebnissen in dieser Krise erzählt. Sie machen uns Mut und Hoffnung! Das möchten wir gerne weitergeben.

Heute in unserem Beitrag ein Interview mit Gritt Wollenberg. Die gelernte Modistin und Modedesignerin hat 2003 Prodotyp gegründet und entwirft eigenwillige Accessoires für alle, die etwas Besonderes möchten.

 

Zuerst: Bitte stell dich kurz vor.

Mein Name ist Gritt, ich komme aus Lübeck, lebe und arbeite nun seit einigen Jahren in Leipzig..

Was machst du beruflich?

Ich bin Designerin und gelernte Modistin (Hutmacherin), entwerfe und produziere unter dem Namen Prodotyp Hüte Mützen, Tücher und andere Accessoires, neuerdings auch Kimonos. Seit März auch Behelfsmasken.

Wie bist du zu diesem Beruf gekommen und warum hast du diesen Weg gewählt?

Ich habe mich schon früh für Mode interessiert, bin durch einen Zufall an ein Praktikum bei einer Hutmanufaktur gekommen. Beim Hüte machen hat mir so gut gefallen, dass man viel plastisch arbeitet, das Material aus der Hand heraus modelliert, insbesondere bei Filzhüten.
Nach der Ausbildung zur Modistin habe ich einige Jahre für diverse Hutsalons gearbeitet und mich dann doch noch entschieden, Modedesign zu studieren.
Im Laufe des Studiums habe ich mich auf Accessoires spezialisiert. Meine grosse Leidenschaft gilt den kleinen Dingen, ich mag das objekthafte.
Nach dem Studium habe ich ein paar Jahre in der Abteilung für Forschung und Entwicklung einer Helmfirma gearbeitet, das hat mir ganz andere Horizonte eröffnet, schliesslich gibt es bei einem solchen Sicherheitsprodukt ganz andere Anforderungen – auch was die Produzierbarkeit angeht.
Und dann habe ich, anfangs noch mit einer Partnerin an der Seite, mein eigenes Label für Accessoires gegründet. Hier sollte nun alles zusammentreffen: Tragbarkeit und Durchgeknalltes, Funktion vs. Pose.
Der Name Prodotyp spiegelt die Idee wieder: ein bekanntes Produkt , das dann aber doch eine kleine Abweichung hat.

Im April gab es einen Lockdown. Nun gibt es den Lockdown light. Sachsen macht am Monatg 14.12 wieder dicht…

Wie gehst du mit dieser Krisensituation um?

Absurderweise habe ich durch die Krise und den grossen Bedarf an Masken sehr viele neue Kunden gewonnen und mich in Leipzig noch eimal ganz neu und dicht vernetzt. Für mich persönlich hat diese Krise eine Chance dargestellt.
Im Jahr zuvor waren meine geschäftlichen Erfolge aus verschiedenen Gründen im Keller gelandet, so konnte es nur besser werden.

 

Hat sich deine Arbeitsweise verändert?

Ich hatte den ganzen ersten Lockdown über das Glück, dass ich fast jederzeit in mein Atelier fahren konnte, um ungestört Masken zu produzieren.
Insgesamt glaube ich schon, dass es mehr Homeoffice- Lösungen geben wird .

 

Hast du hilfreiche Tipps für uns und unsere Leser?

Zu guter Letzt was wünschst du dir wenn die Krise vorbei ist?

Oh, zur Zeit ängstigen mich bestimmte Entwicklungen der Gesellschaft sehr und ich hoffe , dass extremes Gedankengut und absurde Ideen was den Begriff Demokratie angehen nicht zu weit um sich greifen.

Wenn das ganze Ding ein Ende findet, möchte ich: Freund*innen besuchen und fest umarmen, im Club tanzen gehen und Reisen – der Sonne entgegen !

 

Vielen Dank für das Gespräch und deine Zeit!

 

Kontakt:

Gritt Wollenberg

Prodotyp

Wettiner Str. 24

04105 Leipzig

 

Kontakt:

Telefon: 0179 2282401

gritt@prodotyp.de

www.prodotyp.net

 

   

« Corona Krise mit Liv Bergen Corona Krise mit Ploom »