Ein Sounddesigner aus der größten Kleinstadt der Welt
Heute stellt sich Till Schaarschmidt in unserem Blog vor. Über die Leidenschaft Geschichten zu erzählen ist er zu seinem Beruf als Filmtonmeister und Sounddesigner gekommen. Mit Hilfe der Sound- und Tongestaltung untermalt er nicht einfach Geschichten. Er macht sie greifbar. Er versteht es das Potenstial der Sounds zu nutzen um dem Zuschauer die Geschichten „schmackhafter“ zu machen.
Hi, ich bin Till! Ich lebe im wunderschönen Köln am Rhein! Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Kölner Vorort im Rhein-Sieg Kreis. Während meines Studiums 2011 zog es mich dann aber schnell in die Domstadt. Ich sag immer gerne: „Köln ist die größte Kleinstadt der Welt!“. Sie ist zwar geschäftig aber wiederum auch nicht so groß das man nicht mal dem ein oder anderen bekannten Gesicht auf der Straße begegnet und das finde ich einfach unglaublich charmant!
Ich arbeite als freier Sounddesigner. Hier werde ich von Studios projektbasiert gebucht um Filme oder Hörspiele zu vertonen. Die Palette reicht da von Werbespots über Kinoproduktionen bis hin zu Hörspielen mit denen ich mich seit Beginn meiner reinen Selbstständigkeit sehr viel beschäftige.
Darüber hinaus gibt es ein paar Studios in Köln die mich für als Freelancer für Sprach- oder Musikaufnahmen buchen. Ich erledige meine Arbeit also teils auswärts und teils in meinem eigenen Projektstudio.
Ab und zu bin ich auch als Filmtonmeister bei Drehs anzutreffen, vor allem Dingen bei Werbeproduktionen. Da genieße ich es total mal keine Arbeit zu machen die nur im Sitzen mit Tastatur und Maus ausgeführt wird sondern körperlich auch etwas fordernd ist.
Zu guter Letzt unterrichte ich noch gerne. Ich habe einen Lehrauftrag an den SAE-Instituten in Köln, Bochum und Hannover und halte dort Vorlesungsreihen über Filmton und die narrativen Aspekte der Filmtongestaltung. Gerade letzteres ist ein Thema für das mein Herz sehr schlägt und bei dem ich großen Spaß habe junge Studenten für diese Thematik zu begeistern.
Seid wann arbeitest du freiberuflich und warum hast du diesen Weg gewählt?
Also komplett freiberuflich bin ich erst seit guten eineinhalb Monaten also noch ziemlich frisch! Ich war in den Jahren davor immer nebenberuflich als Freelancer tätig hatte aber immer eine Festanstellung sei es als Dozent oder Tontechniker im Rücken. Als dann mein letzter Zeitvertrag auslief und keine neue Anstellung in Sicht war hab ich letztendlich den Mut dazu aufgebracht zu sagen: „Komm, jetzt probierst du das mal als reiner Freelancer!“. So kann ich viel besser steuern in welche Richtung meine berufliche Laufbahn geht ohne dabei größere Kompromisse eingehen zu müssen.
Gibt es jemanden von dem du einen Ratschlag annimmst?
Definitiv von den Menschen in meinem Umfeld zu denen ich eine große Vertrauensbasis aufgebaut habe. Mein bester Freund, Max, der zum einen selbst lange Zeit als Freelancer tätig war und zum anderen mir auch einfach mal ins Gesicht sagt wenn ich eine richtig dumme Idee habe. Mein ehemaliger Chef, Dieter, dessen Art und Weise ich in meiner Zeit in seinem Studio sehr schätzen gelernt habe!
Mit welcher Idee hast du gegründet?
Tatsächlich keine einfach Frage. Meine Idee dahinter als Sounddesigner zu arbeiten wurzelt allerdings in meiner großen Leidenschaft zum Geschichten erzählen. Ich liebe es in die tiefen Hintergründe einer Story einzutauchen, die Charaktere und ihre Beweggründe zu verstehen, ihre Hintergründe und was sie zu dem was gemacht hat was sie sind und was sie vorantreibt, egal ob es fiktive oder reale Geschichten sind.
Diese Leidenschaft zum Geschichten erzählen übertrage ich auf meine Leidenschaft in der Arbeit mit Sound. Ich begreife Sound mehr als einfach nur eine klangliche Untermalung von Ereignissen um die Realität abzubilden. Vielmehr liegt im Sounddesign eines Films oder Hörspiels ein unglaublich großes narratives Potenzial, um eine Geschichte greifbarer und erlebbarer zu machen und ich liebe es aus jeder Geschichte an der ich arbeite das narrative Potenzial in der Tongestaltung herauszukitzeln. Das begreife ich als die Kernidee hinter meiner Arbeit!
Was würdest du auch gerne tun, wenn du nicht das tust was du jetzt tust?
Noch eine schwierige Frage :-D. Tatsächlich fällt es mir sehr schwer mir etwas anderes vorzustellen als das zu tun was ich gerade tue, da bin ich sehr vernarrt. Tatsächlich könnte ich mir aber auch Arbeit im journalistischen Bereich gut vorstellen. Hätte ich jetzt genug Zeit würde ich wahrscheinlich auch versuchen sehr viel mehr von der Welt zu sehen und viel zu reisen. Meiner Leidenschaft nach bin ich dabei am besten immer mit einem kleinen Field-Recorder ausgestattet um meine Erlebnisse akustisch festzuhalten.
Hast du ein Vorbild?
In meinem Handwerk bewundere ich tatsächlich Sounddesigner Randy Thom der sich unglaublich gut darauf versteht Sound in Filmen als narratives Mittel einzusetzen. Seine Devise: „The right sound, at the right place, at the right time.“ finde ich unglaublich inspirierend.
Was magst du an tagwerk am Liebsten?
Was ich an Tagwerk mag ist das es sehr unkompliziert in der Handhabung ist. Ich habe mich, mit meinem eingeschränkten Hintergrund in Buchhaltung, sehr schnell darin zurecht gefunden und hatte eine steile Lernkurve.
Dank tagwerk…
habe ich immer einen schnell und unkomplizierten Überblick über meine Finanzen. Das gibt mir ein gewisses Maß an Sicherheit und Ordnung und ich kann mich dadurch besser auf den kreativen Teil meiner Arbeit konzentrieren.
Buchhaltung. Das allerschlimmste für dich ist …
Zwei Dinge:
1. Kunden, die ihre Rechnungen nicht rechtzeitig begleichen.
2. Ein riesiger Berg unbearbeiteter Quittungen.
Zu guter Letzt. Sei unser Coach: Hast du Tipps für uns? Was können wir noch besser machen?
Die Mobile-App vorantreiben! Wenn ich die gesamte Funktionalität des Web-Interfaces irgendwann über mein Smartphone in der Hosentasche habe, wäre das großartig!
Eben falls fände ich eine Funktion sehr praktisch in der einem die Software direkt einen beliebig einstellbaren Einkommenssteuersatz von jeder Rechnung herunter rechnen würde. So hätte ich direkt im Blick wieviel ich von jeder Rechnung für die Einkommensteuer beiseite legen muss.
Zu allerletzt: Hast du ein Lieblingsbuch? Einen Lieblingsplatz, zb in deiner Stadt? Oder ein Lieblingslied?
Ein Lieblingsbuch auf jeden Fall das micht sehr beeindruckt hat: „Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück“ von Francois Lelord. Eine wunderschöne Geschichte die ich jedem empfehlen kann der sich manchmal niedergeschlagen fühlt ohne zu wissen warum!
So erreichst du mich:
Viele Grüsse
Till
meintagwerk kennen lernen
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